Montag, 24. Februar 2014



Römer 4,20: Durch den Glauben zu Kraft kommen
„Hinsichtlich der Verheißung ließ sich Abraham nicht irre machen durch Unglauben, sondern durch Glauben wurde er immer stärker und gab Gott Ehre“.
Glauben und Unglauben unterliegen völlig identischen geistlichen Gesetzen. Der Sieg des Glaubens heißt Kraft, der Sieg des Unglaubens Zweifel. Beide sind auch nicht plötzlich und unerwartet da, sondern wachsen allmählich. Der Zweifel entsteht, wenn das Ziel des Glaubens nicht mehr gesehen wird, sondern nur noch die Umstände das Handeln diktieren. Daher übersetze ich bevorzugt „sich irre machen lassen“ anstatt „zweifeln“. Glauben  erreicht sein Ziel – die Kraft, die Umstände verändern kann – nur dann, wenn er ohne Störung wachsen kann. Das erfordert, dass alles verdrängt wird, was eine Störung verursachen kann. Das klingt viel einfacher, als es ist, denn der tägliche Lebensablauf bringt diese Störungen mit sich. Die Entscheidung gegen solche Störungen ist ein völlig aktives Vorgehen.
Von der Übersetzung nach Menge habe ich die Formulierung „immer stärker werden“ übernommen. Schon mit der Überschrift „zu Kraft kommen“ sollte die Aussage des griechischen Wortes erfasst werden, das das wichtigste Wort in der Römerstelle ist. Es ist so aussagekräftig, dass eine Umschreibung erforderlich ist. Es steckt indirekt Dynamis (=Kraft) darin; in diese Kraft wuchs Abraham hinein. „Durch“ Glauben bzw. Unglauben ist ebenfalls eine Hinzufügung, die aber voll trifft. Den letzten Teil des Satzes habe ich mit „und“ angefügt; wörtlich heißt es: Gott die Ehre gebend. Manche übersetzen „weil“, doch strenggenommen ist es kein Kausalsatz (Bedingungssatz).   

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