Johannes
13,34+35: Liebe zu den Geschwistern
„Ein neues
Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt. Wie ich euch geliebt habe, damit
auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Schüler
seid, wenn ihr euch untereinander liebt“.
Es ist das
einzige Gebot, dass Jesus gegeben hat. Die Frage nach dem höchsten Gebot wird
in den drei anderen Evangelien gestellt, es ist recht ähnlich. Dort wird die
Liebe zu Gott und dem „Nächsten“ formuliert, hier ist es die Liebe der
geistlichen Geschwister untereinander. Es erscheint im ersten Moment leichter
erfüllbar, weil nur die Liebe untereinander verlangt wird und außerhalb
stehende Personen nicht berücksichtigt sind. Ganz offensichtlich macht es
trotzdem noch Probleme, diese Forderung umzusetzen.
Viele
Menschen sind so mit ihren eigenen Problemen beladen, dass sie sich nicht
fähig sehen, noch fremde Lasten hinzu zu
nehmen. Jeder schleppt sich an seiner eigenen Last müde. Das macht etwas
traurig, aber dadurch, dass viele Menschen das Gebot nicht erfüllen wollen,
wird es nicht unerreichbar. Der Glaube, den Jesus vorgelebt hat, gibt genug
Kraft, um einem negativen Sog zu entgehen. Licht hat die Kraft, Finsternis hell
zu machen. Das Wort ist einfach und
klar. Die Liebe zu den Geschwistern ist die Voraussetzung, Schüler Jesu
zu sein. In den Geschwistern ist auch Jesus zu finden. Wenn dann noch Kraft
übrig ist, kann auf Menschen zugegangen werden, die außerhalb stehen. Es gibt
auch kein Sonderanbot, weil die eigenen Probleme drücken. Entweder den Problemen
wird Raum gegeben – dann haben sie die Herrschaft über alles. Oder man fängt
an, Geschwister mit den Augen Jesu zu sehen. Das ist auch die Voraussetzung,
dass Gebete erhört werden. Es ist die Entscheidung für oder gegen die
Nachfolgerschaft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen