Donnerstag, 20. Februar 2014



Matthäus 12,29: Errettung, vom Satan missbraucht zu werden
„Oder wie vermag einer in das Haus des Starken hinein zu gehen und seine Gefäße zu rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus berauben.“
Fast dieselbe Formulierung findet sich in Markus 3,27. Lukas 11 weicht etwas ab: „(21) Wenn ein Starker gewappnet seinen eigenen Palast bewacht, so bleibt sein Besitz in Frieden. (22) Wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, beseitigt der die volle Rüstung, auf die er vertraute und verteilt die Beute.“ Die Stelle bei Matthäus habe ich zur Auslegung ausgewählt, weil sie noch deutlicher als Lukas aufzeigt, dass mit dem Starken der Satan gemeint ist, der durch das Kreuz Jesu besiegt ist. Das ist bei Lukas der Stärkere, der dem Satan die Rüstung abnimmt. „Den Starken binden“ bedeutet in der exorzistischen Fachsprache „den bösen Geist bannen“. Die Übersetzung „Gefäß“ habe ich bewusst wörtlich belassen, weil der Leib als Gefäß des Geistes belegt ist (Barnabas 7,3 und 11,9). Wird dann noch bedacht, dass nach Apostelgeschichte 26,17 die Heiden unter der Vollmacht des Satans standen, bis ihnen durch Jesus die Möglichkeit gegeben wurde, sich zu Gott zu bekehren, schließt sich zwanglos der Kreis: Menschen, die unter der Vollmacht des Satans waren, ihm somit als Gefäße dienten, werden nun befreit, den Geist Jesu in sich aufzunehmen.

Kann jemand an Gott glauben, wenn die Existenz der Person nicht als Realität angenommen wird, die als Feind der Errettung der Menschen entgegensteht? In unserer Gesellschaft werden Dämonen für nicht existent erklärt. Krankheit kann niemand leugnen, denn sie ist ein Fakt, der sogar unsere Wirtschaft beeinflusst. Aber bei Dämonen  sind selbst Christen oft unsicher, ob sie wirklich ernsthaft noch die Existenz behaupten sollen. Gerade das Neue Testament wird unverständlich, wenn diese geistlichen Gegner fehlen. Wozu braucht jemand einen Erlöser, wenn nichts mehr da ist, von dem jemand erlöst werden muss? Das ganze Wirken Jesu und auch sein Tod haben nur durch die Befreiung von dieser feindlichen Macht einen Sinn. Unsere Welt hat in der Gegenwart ein anderes Gesicht bekommen, als sie es vor 2000 Jahren hatte. Manchmal denke ich persönlich, sie hat sich ein anderes Gesicht selbst gegeben. Freundlich ist die Umwelt nicht geworden, sie ist noch genauso herzlos wie vor 2000 Jahren. Die Medizin hat den lebendigen Glauben nicht abgelöst; sie hat sich nur so breit im modernen Leben gemacht, dass sie unverzichtbar erscheint. Ob es wirklich ein Vorteil für die Menschen ist, ist damit nicht gesagt. Die Bekämpfung der Dämonen ist von der Medizin auf die Bekämpfung der Krankheiten reduziert worden. Aber die Krankheiten werden niemals völlig  beseitigt werden können, während das Wirken gegen die Dämonen letztlich ihre Vernichtung angestrebt hat. Die Kampftaktik hat sich geändert: die Medizin lindert Auswirkungen des Bösen, nämlich die Krankheiten, aber das Böse an sich versteckt sich, so dass seine Existenz nicht mehr erkannt wird. Umso wichtiger ist es, als Christ den Teufel nicht zu übersehen.

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