Dienstag, 25. Februar 2014



Epheser 6,10: Durch den Glauben zu Kraft kommen
„Zuletzt: Kommt zu Kraft durch den Herrn und durch die Macht seiner Stärke“.
Dasselbe griechische Wort wie in Römer 4,20 (gestrige Betrachtung) findet sich auch hier. Im Römerbrief wuchs Abraham durch den Glauben in seine Kraft hinein. Hier ist es die Aufforderung, durch den Herrn (bzw. in dem Herrn) in die Kraft hinein zu kommen. Dort war es ein Beispiel, wie jemand durch den Glauben stark wird, hier ist es allein die Aufforderung, stark zu werden. Es sind nur wenige Worte, die aber verinnerlicht werden müssen, damit sie auch beachtet werden können und ihre Frucht bringen.              
Dieser Satz hat nie den Platz bekommen, den er verdient. Manchmal geben Übersetzungen dem Satz  keinen verständlichen Inhalt. Die Lutherübersetzung „seid stark“ ist sinnlos, wenn sie richtig überdacht wird. Entweder jemand ist stark, dann braucht er dazu keine Aufforderung. Oder jemand ist es nicht, dann kann er es nur „werden“ und nicht „sein“. Die häufige Übersetzung „werdet stark“ berücksichtigt zwar die erforderliche Entwicklung, aber in fast allen Fällen wird die folgende Präposition mit „in“ übersetzt. Meine Übersetzung würde dann lauten: „Zuletzt: Kommt zu Kraft in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“.                                 Doch ist es auch möglich, die Präposition instrumental zu verstehen, wie es bei der Eingangsübersetzung lautet. Es ist sprachlich völlig korrekt, die Präposition mit „durch“ zu übersetzten. Es wird zwar die Hilfe des Herrn benötigt, aber gerade das nimmt mich für die instrumentale Auffassung ein. Es ist direkt die Abhängigkeit ausgedrückt und sie wird nicht versteckt.                                                                          Dass der Jünger „im“ Herrn ist, wird vor allem im Evangelium des Johannes bekannt gemacht.  Dazu  steht in 15,7  das wunderbare Versprechen, dass, wenn jemand in Jesus bleibt und seine Worte in ihm bleiben, die Bitten der Gebete Realität werden. Beide Übersetzungen haben ihre Berechtigung und Wahrheit.

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